Parodontologie-Zahnfleischbehandlung

Zahnfleischentzündungen sind neben der Karies die häufigste Erkrankung in der Mundhöhle und Ursache für den Zahnverlust in der zweiten Lebenshälfte.

Das gesunde Zahnfleisch hat einen girlandenförmigen Verlauf. Der gesunde Zahn ist von einer Zahnfleischtasche von 2 - 3 mm umgeben.

Der Zahnhalteapparat (Parodont) ist das funktionelle Befestigungssystem jedes Zahnes. Er besteht aus verschiedenen Stützgeweben, die die Funktion haben, den Zahn im Knochen zu verankern und dabei die Belastungen auf diesen zu übertragen.

 

Parodontal unbehandeltes Gebiss mit Zahnfleischentzündungen
 
Parodontal behandeltes gesundes Gebiss



Wie entsteht Parodontitis?
Am Beginn der Parodontalerkrankung stehen von Bakterien verursachte Ansammlungen von Zahnbelägen und Zahnstein die das Zahnfleisch schädigen und zu einer Gingivitis (Entzündung des Zahnfleisches) führen. Wird diese nicht rechtzeitig behandelt, greift die Entzündung vom Zahnfleisch auf den Zahnhalteapparat über. Durch diese Schädigung löst sich das Zahnfleisch vom Zahn, wodurch eine Zahnfleischtasche entsteht. Diese wird immer tiefer, es bilden sich Knochentaschen aus und mit fortschreitendem Knochenabbau werden die Zähne immer lockerer. Am Ende führt eine Parodontitis zu Zahnverlust.

Zahn im Knochen mit gesundem Zahnfleisch
 
Bildung von Zahnbelag mit Entstehen einer Zahnfleisch-Entzündung. Beginnende Taschenbildung mit Knochenabbau
 
Fortschreitende Taschenbildung mit weitgehendem Knochenabbau und Zahnlockerung


Warnzeichen für eine beginnende Parodontitis

  • Zahnfleischbluten beim Zähneputzen, bei Berührung oder beim Essen
  • Schwellung und Empfindlichkeit des Zahnfleisches
  • Ständige Probleme mit Mundgeruch und Geschmack
  • Scheinbares „Längerwerden“ der Zähne durch zurückgehendes Zahnfleisch


Regelmäßige Prophylaxe, gründliche häusliche Zahnpflege und professionelle Zahnreinigung in der Praxis sind die beste Vorbeugung gegen Parodontitis.
Gleichzeitig ist es auch die Basistherapie einer jeden Parodontalbehandlung.
Hierdurch werden alle oberhalb des Zahnfleischsaumes gelegenen Beläge entfernt und es kommt bereits zu einem Entzündungsrückgang. Darüber hinaus sind dann je nach schwere der Parodontitis, verschiedene parodontal - chirurgische Maßnahmen notwendig, um die verantwortlichen Bakterien und Beläge, die sich in Taschen unter dem Zahnfleisch und auf der Zahnwurzeloberfläche befinden, gründlich zu entfernen.


Auch in der allgemeinen Medizin erkennt man mehr und mehr die Gefahren der Parodontitis.

  • Parodontitiskeime gefährden nicht nur die Mundgesundheit, sondern stellen eine Bedrohung für den gesamten Organismus dar. Über das Zahnbett schleusen sich Bakterien in die Blutbahn ein und siedeln sich auf dem Weg auch in anderen Bereichen des Körpers an. Dort setzen sie Giftstoffe frei, die zu schweren Folgeerkrankungen führen können.
  • So tragen Menschen mit Parodontitis ein deutlich höheres Risiko für Herz- kreislauferkrankungen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Zu dem können Diabetes mellitus, Osteoporose und Atemwegserkrankungen verstärkt werden.
  • Bei Schwangeren mit Parodontitis besteht ein höheres Risiko einer Frühgeburt.

Parodontal-Behandlung

Die Parodontal-Behandlung richtet sich nach Erkrankungsschwere und -dauer.

Der erste Schritt: Die Vorbehandlung Sie dient einerseits dem Ausschalten von Störfaktoren, die das Krankheitsbild auslösen oder begünstigen. Dazu gehören die Reinigung der Zähne von harten und weichen Belägen sowie die Beseitigung überstehender Füllungsränder. Begleitend erfolgt die Aufklärung über die individuelle Mundhygiene und ihre Einübung.

Der zweite Schritt: Die Parodontal-Behandlung Dabei werden die Wurzeloberflächen von Bakterien und anhaftenden Belägen gereinigt und geglättet. Zur Unterstützung der Heilung können Medikamentenschienen, Spüllösungen oder die orale Gabe von Antibiotika eingesetzt werden. Falls der Knochenverlauf ungünstig ist oder die Zahnfleischtaschen sehr tief sind, ist ein chirurgisches Vorgehen erforderlich.

Gesunder Zahn - zunehmende Progrediens der Parodontose




Epithesen - Behandlungg

Kommt eine Behandlung zu spät oder ist die Parodontose sehr weit fortgeschritten, kommt es zu ästhetisch unbefriedigendem Freiliegen von Zahnsubstanz.

In diesen Fällen kann man die entstellende Situation, die teilweise auch mit phonetischen Problemen einhergeht durch eine Epithese verbessern.


Ästhetisch unbefriedigender Zustand
 

Epithese
 
Ästhetisch schönes Ergebnis mit Epithese